Deutscher Reitpass

Ausreiten, im Galopp durch Feld und Wald oder sogar am Strand entlang – das ist das Ziel vieler Reiter, die mit ihrem Vierbeiner  am liebsten entspannt in der Natur unterwegs sein möchten. Aber wie bereiten sich Pferd und Reiter am besten vor auf neue Situationen wie: Straßenverkehr, Hunde, Spaziergänger, Landmaschinen, auffliegende Vögel oder flüchtende Wildtiere? Der Deutsche Reitpass ist das ideale Abzeichen für alle, die mehr über die Grundlagen im Geländereiten wissen möchten.

Nur in wenigen Gegenden in Deutschland kann man stundenlange, ausgedehnte Ausritte unternehmen, ohne mal eine Straße kreuzen oder ihr folgen zu müssen. Wie kann man trotzdem sicher und entspannt mit seinem Pferd ausreiten? Eine gute Lösung gibt es: Den Deutschen Reitpass (DRP), ein FN-Abzeichen.

Hier geht es um Fragen wie: Wie bereite ich ein Pferd für den Ausritt vor? Wie reitet man in der Gruppe? Wie überholt man andere Reiter? Geübt wird das Reiten in allen Gangarten. Präzision ist beim Galopp von Punkt zu Punkt gefragt. Schließlich ist ein kurzer Anhalteweg im Gelände lebenswichtig. Lässt sich mein Pferd problemlos von der Gruppe wegreiten? Vielleicht muss ich einmal Hilfe holen, und dann ist es schon gut, wenn ich das Pferd von den anderen trennen kann. Das richtige Verhalten im Straßenverkehr wird geübt. Aber nicht nur Straßen sind Hindernisse. Wer gerne ausreitet, der muss auch kleine, natürliche Hindernisse wie Kletterstellen, Bäche, Baumstämme bewältigen können. Und schließlich: Wie versorge ich mein Pferd bei der Rast oder – das kann auch passieren – einem Unfall. Abgerundet wird der praktische Teil durch die Theorie: Grundkenntnisse der Reitlehre und der Pferdehaltung, reiterliches Verhalten – also Benehmen gegenüber seinem Pferd und seiner Umwelt, Umweltschutz, die Regeln für das Reiten im Straßenverkehr und in Feld und Wald, Unfallverhütung, Erste Hilfe für Reiter und Pferd bis hin zu Kenntnissen der einschlägigen Rechtsvorschriften.

Der Deutsche Reitpass bescheinigt Reitern, dass sie ein geeignetes Pferd sicher im Gelände unter dem Sattel vorstellen können und die dafür nötigen theoretischen Kenntnisse haben.

Wer kann teilnehmen?

Alle Bewerber, die den Basispass Pferdekunde besitzen (Reitweise beliebig). Außerdem muss der Bewerber an einem Vorbereitungslehrgang teilnehmen bei einem entsprechend qualifizierten Ausbilder. Die Pferde/Ponys müssen mindestens vier Jahre alt sein, pro Pferd sind nicht mehr als zwei Reiter erlaubt.

Wo findet die Vorbereitung und Prüfung statt?

Die Prüfung kann von Reitvereinen oder Pferdebetrieben durchgeführt werden, die dem Niveau eines FN gekennzeichneten Betriebes entsprechen und vom Landes-Pferdesportverband oder der Landeskommission genehmigt wurden.

Was wird verlangt?

Die Prüfung besteht aus zwei Teilprüfungen, dem praktischen und theoretischen Teil. Die Teilprüfungen müssen an einem Tag bzw. an zwei aufeinanderfolgenden Tagen abgelegt werden. Die Anforderungen und die Prüfung sind auf alle Reitweisen abgestimmt.

Im praktischen Teil geht es u.a. um das Vorbereiten des Pferdes zum Ausritt, Versorgen des Pferdes bei Rast oder einem Unfall, das Reiten in allen Gangarten einzeln und in der Gruppe sowie das Überwinden kleiner natürlicher Hindernisse (Kletterstelle, Wassereinritt). Wer möchte, kann auch auch vier feste Hindernise springen, die bis zu 80 Zentimeter hoch sind.

In der Theorie geht es um: Grundkenntnisse der Reitlehre (Sitz, Hilfen, Gangarten), Grundkenntnisse der Pferdehaltung (Pflege, Fütterung, Tränken, Anzeichen von Krankheiten, Giftpflanzen), reiterliches Verhalten und Umweltschutz (Begegnung mit Fußgängern, Rücksicht auf Jagd-, Land- und Forstwirtschaft), Reiten im Straßenverkehr (Reiten im Verband, Verkehrsregeln), Unfallverhütung (Ausrüstung von Reiter und Pferd, Verladen, Anbinden), Erste Hilfe für Reiter und Pferd (Verhalten bei Unfällen und akuten Krankheiten des Pferdes), Kenntnisse der wichtigsten Rechtsvorschriften.

Das Prüfungsergebnis:

Das Prüfungsergebnis in den beiden Prüfungsteilen lautet jeweils „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Der Bewerber muss in beiden Prüfungsteilen „bestanden“ erreichen. Beim Reitpass wird das erfolgreiche Absolvieren der Aufgabe „Springen im Gelände“ bei Bestehen der Gesamtprüfung gesondert vermerkt. (Das Nicht-Bestehen der Aufgabe Springen im Gelände hat keinen Einfluss auf das Prüfungsergebnis).
Der Deutsche Reitpass ist die Voraussetzung für die Abzeichen im Wander-, Jagd- und Distanzreiten sowie für den Berittführer.

Angeboten wird der „Deutsche Reitpass“ von uns mind.1mal jährlich bei uns in Engelgau,gerne nach Absprache auch auf Ihrem Hof.